Am Dienstagabend öffnete die Stadtkirche wieder ihre Tore für den Jugendgottesdienst, der durch junge Leute aus Basadingen, Schlattingen und Willisdorf gestaltet wurde, verstärkt durch Mitwirkende aus dem Städtli und aus Stammheim. Die Band legte sich mit mitreissenden Liedern ins Zeug. Sie versetzte die versammelte Schülerschaft samt Eltern und Grosseltern in eine begeisterte Stimmung. Moderator Silvan Oeler (Basadingen) übernahm seine Aufgabe locker und zielstrebig.
Allein die Schrift
Religionslehrerin Karin Schmid (Schlattingen) erläutete das Thema des Abends. Unter dem Titel „Bibelgeschichten“ baute sie die Brücke zum vor kurzem gefeierten Reformationstag. „Martin Luther und Ulrich Zwingli stellten die Bibel, die im Mittelalter ein Schattendasein gefristet hatte, wieder auf den Leuchter und machten sie durch deutschsprachige Übersetzungen dem ganzen Volk zugänglich“, unterstrich Frau Schmid. Das Motto der Reformation habe gelautet: „Allein die Schrift – Sola scrip-tura“. Die Heilige Schrift alten und neuen Testaments, bestehend aus 66 grösseren und kleineren Büchern, sei ein Brief Gottes an jeden einzelnen Menschen auf der ganzen Welt.
Kraftvolle Erzählungen
Die anschliessende Predigt wurde auf vier jugendliche und junggebliebene Mitarbeiter verteilt, die ihre jeweilige biblische Lieblingsgeschichte darlegten. Alain Clénin (Stammheim) berichtete, wie Saulus zum Paulus wurde. Was dieser Apostel auf seinen Missionsreisen – besonders in der Hafenstadt Korinth – an heftigen Auseinandersetzungen durchgemacht habe, werde durch archäologische Funde eins zu eins bestätigt. „Rechnen wir mit der historischen Zuverlässigkeit der Bibel“, betonte Alain, „denn sie bildet die Ereignisse genau so ab, wie sie passiert sind.“
Jasiel Jäggi (Diessenhofen) präsentierte den Kampf zwischen David und Goliath. Es komme nicht auf äussere Faktoren wie Körperkraft oder Finanzen an, führte er aus, sondern darauf, „dass wir Gott in allen Lebenslagen vertrauen, um seine besondere Fürsorge in jeder Lage zu erfahren.“ Lea Sommer (Diessenhofen) widmete sich dem blinden Bartimäus. Dieser habe die besondere Zuwendung des Herrn erfahren. Wie Lea anmerkte, macht Jesus keinen Unterschied zwischen gesund oder behindert, jung oder alt, arm oder reich: „Er sieht uns, auch wenn wir ihn nicht sehen, und bringt uns Licht.“
Urwüchsige Dramatik
Jael Mascherin (Diessenhofen) stellte eine urwüchsige Geschichte aus der Richterzeit des alten Testa-ments vor, worin die historische Jael die Hauptrolle spielt. Diese Frau habe in einer militärischen Kraftprobe, in der es für Israel um Leben oder Tod gegangen sei, den mörderischen Hauptfeind Sisera besiegt. Wie Jael Mascherin ergänzte, geht Gott verschiedene und mitunter seltsame Wege mit Israel und uns allen, egal ob Mann oder Frau. „Weil wir ihm so wichtig sind“, sagte sie, „geht er uns hartnäckig nach und gibt er uns immer wieder eine Chance zur Umkehr, selbst wenn wir weit abgewichen sind.“
Dieser bibelorientierte Jugendgottesdienst wurde von Pfarrer Rolf Roeder (Basadingen-Schlattingen-Willisdorf) mit einem Segensgebet beschlossen, woran sie der gemütliche Teil mit Hotdogs und Kuchen anschloss. Der nächste Anlass in diesem Format ist am 12. Dezember unter dem Motto „Weihnachten erleben